Schmerztherapie innerhalb der Physiotherapie
Die Weltschmerzorganisation (IASP = International Association for the Study of Pain) definiert Schmerz als ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird. Schmerzen sind ein wichtiger Teil unseres Schutzsystems. Sie warnen uns vor Gefahren und Ermöglichen nach einer Verletzung die Heilung. Nicht immer klingen die Schmerzen nach erfolgreicher Heilung des verletzten Gewebes ab und manchmal entstehen sie sogar ganz ohne vorgängige Verletzung.
Solche anhaltenden Schmerzen können die Lebensqualität negativ beeinflussen und zu Einschränkungen im täglichen Leben führen. Manchmal können die Schmerzen nicht komplett reduziert werden. Umso wichtiger ist dann die Lebensqualität trotz aller Schmerzen wieder zurückzugewinnen. Der berühmte Psychoanalytiker Sigmund Freud brachte es auf den Punkt:
"Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen."
Das Hauptbestreben der Schmerzphysiotherapie ist dem Schmerz Sinn zu geben Dazu werden gemeinsam mögliche Ursachen und erhaltende Faktoren der Beschwerden erforscht und entsprechende Interventionen gewählt. Hierfür hat die Physiotherapie vielseitige Therapieinstrumente, um einerseits eine Funktionsverbesserung, aber - soweit als möglich - auch Schmerzfreiheit anzustreben. Dazu gehören zum Beispiel: Schmerzedukation, nicht invasive Therapien (z.B. TENS, Sonophorese etc.), manuelle Triggerpunktbehandlung, funktionelle Bewegunstherapie, Entspannungstechniken und Manuelle Therapie. Dabei werden häufig verschiedene Techniken kombiniert, um rascher Erfolge zu erzielen. Ein wichtiger Teil der Therapie ist auch die Anleitung für die Selbstbehandlung. Dies ermöglicht einem aus der Hilflosigkeit herauszukommen, indem man selbst aktiv etwas zur Verbesserung beitragen kann.
Unser Ziel ist, uns selbst überflüssig zu machen, indem Sie eine anhaltend gute Lebensqualität zurückgewinnen ohne dauerhaft Physiotherapie zu benötigen.
Die Physiotherapeutin Jasmin Wullschleger hat ihren Master in Schmerzphysiotherapie absolviert und wird Sie ganzheitlich und wissenschaftlich fundiert begleiten. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass physiotherapeutische Verfahren sehr erfolgreich sowohl bei der Behandlung von akuten als auch chronischen Schmerzen sind. Es konnte auch gezeigt werden, dass z. B. bei sportlicher Betätigung der Körper Stoffe produziert, die u.a. auch den Schmerz lindern können (z.B. sogenannte Endorphine, also körpereigene Opiat-Schmerzmittel). Auch kann das Gehirn selbst nach längerer Leidenszeit lernen, dass Bewegung durchaus unter Schmerzen möglich ist, um so schrittweise wieder die Belastung zu erhöhen. Die Reaktivierung der Selbstheilungskräfte ist ein wichtiges Element auf dem Weg der Genesung.
Physiotherapie ist kein Widerspruch zu anderen Therapien, wie der Einnahme von Schmerzmitteln. Um sich jedoch nicht in der Vielfalt an scheinbaren Therapiemöglichkeiten zu verlieren, empfehlen wir, dass Sie Ihre Zeit und Kräfte auf die Therapien konzentrieren, welche wissenschaftlich fundiert sind und deren Kosten deshalb auch von den Grundversicherungen übernommen werden.